Tagebuch - 16.01.2000
Zehn Wochen sind seit dem Brand vergangen.
Während der Weihnachtszeit, zwischen den Jahren, unmittelbar nach Neujahr ruhte die Arbeit der Handwerker. Sachverständige, Dipl.-Ing. Otto Braun, Fuldatal, bezifferten die Schäden am Gebäude. Die Ermittlung der Substanzverluste an den Holzbalken und die Beschädigung der Verbindungen untereinander, insbesondere in der Dachkonstruktion und im Turm wurden mit großer Sorgfalt durchgeführt. Es gibt kein Stück Holz, keinen Stein, der unversehrt geblieben wäre. Alles bedarf der Sanierung.
Manche Gemeindemitglieder sagen uns: "wenn die Inneneinrichtung der Kirche schon beschädigt oder zerstört ist, dann begreift dies als Chance, und schafft einen Kirchenraum, der nicht durch die alten Einbauten und Emporen begrenzt wird, der weit ist, der das Tageslicht ungemindert hereinlässt. Entfernt die sperrigen Kirchenbänke und wählt Stühle, die ganz andere, variable Versammlungsformen zulassen." Andere Gemeindemitglieder wünschten sich von Herzen ihre alte Kirche wieder zurück, die ihnen so vertraut gewesen ist.
Die Entscheidung wurde uns abgenommen. Die Regelungen des Denkmalschutzes besagen: die Kirche wird wiederhergestellt, so wie sie vor dem Brand gewesen ist.
Tagebuch vom Kirchenbrand